Borgholm
Als der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde auf Öland kann Borgholm auf eine lange Ortsgeschichte und Tradition zurückblicken. Schon zu Zeiten der Wikinger befand sich ganz in der Nähe, in einem Nachbarort ein Marktplatz, auf dem die Nordmänner Handel trieben. Aufzeichnungen belegen, dass im Mittelalter ein Fischerdörfchen namens Borgh genau auf dem Standpunkt errichtet wurde, auf dem auch das moderne Borgholm steht. Die Lage war Ideal, um den Schiffverkehr in der Meeresenge zwischen der Insel und dem Festland zu überwachen. Befestigungsanlagen wurden um das Dorf errichtet, die wohl bekannteste ist wohl das Schloss Borgholm. Im Jahr 1816 erhielt Borgholm das Stadtrecht und das, obwohl es nur 33 Einwohner zählte. Es wurde damit begonnen, die Stadt nach einem System auszubauen. Der Plan ging auf und binnen kurzer Zeit wurde Borgholm zum wichtigsten Handelsplatz Ölands. Die Bevölkerungszahl stieg bis zum Jahr 1850 auf mehr als 700 Einwohner an. Mit dem Bau der königlichen Residenz Schloss Solliden in der Nähe des Ortes, nahm der Tourismus im 20. Jahrhundert immer weiter zu. Heutzutage ist Borgholm ein voll ausgebauter Touristenort, der mit einem Jachthafen, einem Schwimmbad, verschiedenen Gaststätten und Hotels, der zudem auch noch über die Ölandbrücke bequem zu erreichen ist. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Königsschloss Solliden, die Kirche und das Stadtmuseum, eine Grabanlage aus der Bronzezeit und natürlich die Gleichnamige Befestigungsanlage.
Schloss Borgholm
Das Schloss Borgholm entstand aus einem Wehrturm, der aufgrund der stetig währenden Auseinandersetzungen mit Dänemark und seiner damit einhergehenden strategisch wichtigen Position ständig erweitert wurde. Später wurde aus der ursprünglichen Burg ein wehrhaftes Schloss und im 17. Jahrhundert nach unzähligen Umbauarbeiten eine Schlossanlage im Barockstil. Doch schon im nächsten Jahrhundert verlor das Borgholm immer mehr an Bedeutung, denn die Grenze zu Dänemark hatte sich im Laufe der Zeit verschoben und somit die strategische Komponente der Anlage negiert. Mit der Entstehung moderner Schlösser in Stockholm, verlor auch die Königsfamilie ihr Interesse an Borgholm und so verfiel das Gebäude zusehends. Drei Jahre nachdem ein Kleiderfabrikant die Räumlichkeiten für sich nutzte, nämlich im Jahr 1806, brach ein Feuer aus und brannte bis auf die Mauern alles nieder. Heutzutage ist Schloss Borgholm für Besucher zugänglich und gilt als eine der schönsten Ruinen Schwedens. Neben der Erkundung der alten Gemäuer, kann man sich auch im örtlichen Museum viel über die Geschichte der Anlage informieren oder im Innenhof Theaterveranstaltungen beiwohnen, die dort regelmäßig abgehalten werden.